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Wenn
auch am Anfang der Geschichte des Ortes Langwaden natürlich das
Kloster stand, so ist doch die Entwicklung des Dorfes eng damit
verbunden. |
"Lanckwade",
wie der Ort 1173 in der Patronatsurkunde bezeichnet wird, entwickelte
sich zunächst aus den Hausleuten des Herrenhofes der Herren von
Wevelinghoven, später aus den Dienstleuten des Klosters.
Rund
650 Jahre waren der Ort und seine Bewohner eng mit dem Koster verbunden,
bildeten mit ihm eine feste Einheit, von der beide Seiten in vielerlei
Hinsicht profitierten. Mit der Vertreibung der Nonnen aus dem Kloster im
Jahre 1803, brach die Verbindung notwendigerweise ab. Es begann eine
unruhige Zeit, und aus dem Kloster wurde ein Schloß. In der Folgezeit
sollten von den jeweiligen Schloßbesitzern die "Weid-, Schneid-, Laub-
und Dürrholzrechte der Langwadener Bürger und Bauern eingeschränkt
werden.
Straf-
und Zivilprozesse folgten bis in die Anfänge dieses Jahrhunderts. Mit
Wehmut gedachte man des ruhigen und geordneten Lebens "unter dem
Krumstab".
Im
Dritten Reich nistete sich der Reichsarbeitsdienst, später die
Organisation "Todt" in den verwaisten Gemächern des Schlosses ein. Nach
dem zweiten Weltkrieg diente es als Notunterkunft für Ostflüchtlinge.
Als
im Jahre 1961 das ehemals romanische Kloster und spätere Barockschloß
vom Zisterzienser-Orden übernommen wurde, waren selbstverständlich
Langwadener Bürger zur Stelle, um Hilfe zu leisten bei Wiederaufbau und
Renovierung des ehemaligen Schlosses, das schon fast zur Ruine verfallen
war.
Wenn
auch die einstmalige Einheit - aus der gegenseitigen Abhängigkeit
hervorgegangen - so wohl nicht wiederhergestellt werden kann, so wurde
doch ein Zeichen gesetzt für ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl, das
Ausdruck in der Bezeichnung findet
"Klosterdorf"
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